Zuchtrassen - Holstein

Mit neuem RZG sind die Holsteins am Puls der Zeit

Mit der Aprilzuchtwertschätzung 2021 wird der RZG nach der letzten Überarbeitung in 2008 in einer neuen Zusammensetzung veröffentlicht.

In seiner Gewichtung vereint er alle wichtigen Schwerpunkte des Zuchtziels hin zu mehr Wirtschaftlichkeit, Tierwohl und Nachhaltigkeit.

Was ist neu im RZG?

Mit der Neugewichtung des Gesamtindexes finden die 2019 veröffentlichten Gesundheitszuchtwerte RZGesund und RZKälberfit jetzt auch im RZG Berücksichtigung. Außerdem wird im Exterieur neben Fundament und Euter der Merkmalskomplex Körper mit in den RZG aufgenommen. Eine Beobachtung der Entwicklung wichtiger Körpermerkmale in der Population führte zu diesem Schritt.

Während der RZGesund neu in den RZG aufgenommen wird, verlieren die Milchleistung (RZM), die Nutzungsdauer (RZN) und die Fruchtbarkeit (RZR) zugunsten der Gesundheitszuchtwerte an Gewicht. Da mit dem RZGesund die Tiergesundheit direkt züchterisch verbessert werden kann, geht die Bedeutung der bisher genutzten Hilfsmerkmale für Tiergesundheit (RZS, RZR und RZN) zurück. Der RZN und der RZR werden indirekt über den RZGesund positiv beeinflusst. Dies führt dazu, dass sich die Reduzierung der Gewichtsanteile im Index auf die Entwicklung der Merkmale nicht negativ auswirkt. Der Wegfall des Zellzahlzuchtwerts (RZS) erfolgt zugunsten des Mastitis-Zuchtwertes im RZGesund, durch den die Eutergesundheit direkter abgebildet und beeinflusst wird.

Die Reduzierung des RZM im RZG ermöglicht eine stärkere Fokussierung auf funktionale Merkmale bei den bereits heute leistungsstarken Deutschen Holsteins, ohne die wirtschaftliche Bedeutung dieses Zuchtwertes zu vernachlässigen. Insgesamt kann so eine züchterische Verbesserung des Tierwohls erreicht werden.

 

In der Zucht gibt es eine stetige Entwicklung. Zum einen entwickelt sich die Technik der Zuchtwert-schätzung immer weiter und zum anderen steigen auch die Anforderungen von Landwirten und Gesellschaft. Daher liegt der Fokus auf einer balancierten Zucht, d.h. neben den Leistungsmerkmalen spielen Gesundheit und Robustheit eine immer größere Rolle. Während bis Mitte der 90er Jahre ausschließlich die Milchleistung züchterisch bearbeitet werden konnte, standen nach und nach immer neue funktionale Merkmale zur Verfügung, sodass heute Fitness, Robustheit und Gesundheit der Tiere im Vordergrund stehen. Dabei hat die Milchleistung mit jeder Anpassung des RZG weiter an Gewicht verloren. Heute hat der RZM zwar nur noch einen Anteil von 36 % in der züchterischen Berücksichtigung des RZG, garantiert den landwirtschaftlichen Betrieben damit dennoch eine wirtschaftliche Grundlage.

Die Umgestaltung des RZG ist somit eine notwendige aber dennoch behutsame Weiterentwicklung eines bereits guten Gesamtzuchtwertes, ohne ihn gänzlich umzustellen.

 

Der neue RZG - Ein Gesamtzuchtwert über Generationen

  • steigert die Tiergesundheit

  • berücksichtigt das Exterieur

  • ermöglicht leistungsstarke Herden in allen Bereichen

  • basiert auf einer großen Datenbasis mit einer hohen Datenqualität

  • vereint die wichtigsten Zuchtwerte für eine bestmögliche Rangierung

Zuchtziel

Angestrebt wird eine rentable Hochleistungskuh im milchbetonten Typ mit gesundem gut melkbarem Euter, das in Qualität und Funktionsfähigkeit hohe Tagesleistungen über viele Laktationen ermöglicht und den Anforderungen moderner Melksysteme gerecht wird.
Angestrebt wird ein durchschnittliches genetisches Leistungspotential von über 8.000 kg Milch mit einem Fettgehalt von 4% und einem Eiweißgehalt von 3,5%.

Näheres erfahren Sie auf der Homepage der ARGE HOLSTEIN!