Fleckvieh Züchterlehrfahrt 12.-14.10.2018

Der Strumerhof, hoch über Matrei

Der Figerhof der Familie Jans in Kals

Der prächtige Großglockner direkt vor uns!

Das Lucknerhaus am Fuße des Großglockners.

Bödenlerhof in Nußdorf

Obsthof Webhofer

Der Betrieb von Mariacher Bernhard in Virgen

Die diesjährige Züchterlehrfahrt führte uns ins benachbarte Osttirol.

Bei wunderschönem Herbstwetter fuhren wir über das Felbertauerntal nach Osttirol und kamen sehr zeitlich in Matrei an, wo wir auch schon unseren ersten Programmpunkt der Reise hatten.

Den Beginn unserer schönen Reise machten wir in Matrei. Dort bekamen wir eine sehr ausführliche Vorstellung des dortigen Talmarktes, einer Direktvermarktungsgenossenschaft inmitten der Nationalparkregion Hohe Tauern. Die Genossenschaft besteht mittlerweile aus 100 Mitgliedern – Familienbetriebe, Landwirte und auch Hausfrauen aus dem Iseltal, Lienzer Talboden und Oberland, die ihre Produkte in den Nahversorger am Marktplatz liefern. Weiters konnten wir die bekömmlichen Kuchen im hauseigenen Café genießen.

Der zweite Teil der Gruppe besuchte das Nationalparkhaus in Matrei. Zum 25-jährigen Nationalpark-Jubiläum wurde die neue Ausstellung "Tauernblicke - Momente des Staunens" eröffnet. Die interaktive Ausstellung stellt verschiedene Lebensräume des Schutzgebiets vor und macht Lust auf die Entdeckung in der freien Natur.

Zum Mittagessen begaben wir uns dann hoch hinauf zum Kräuterwirtshaus Strumerhof auf  1.451 Metern Seehöhe, den man sicherlich gesehen haben muss. Die Fahrt hinauf auf der schmalen Straße mit dem Reisebus war schon ein Erlebnis für so manchem Mitfahrer. Dort wurden wir von Familie Holzer mit einem bezaubernden Kräutermenü kulinarisch verwöhnt. Als sehr interessant entpuppten sich die Ausstellung im Stadl zum Thema Giftkräuter und der äußerst einwirkende Vortrag von Frau Holzer.
Es ging auch gleich weiter in die Wallfahrtskirche Maria Schnee in Obermauern zu einer Andacht. Nach der Andacht, wurden uns die wichtigsten Dinge über die Wallfahrtskirche Maria Schnee erzählt.
Folgend ließen wir den Abend gemütlich in unserem Hotel in Lienz mit musikalischer Umrahmung ausklingen.

Den zweiten Tag in Osttirol verbrachten wir in und um das Bergsteigerdorf Kals. Zuerst durften wir den Figerhof der Familie Jans besichtigen. Es war schon lange ein Traum von Philipp Jans, einen eigenen Hof zu führen. Im Jahr 2008 erfüllte er sich diesen Wunsch und kaufte diesen Landwirtschaftsbetrieb. Seit damals lebt und arbeitet nun Familie Jans am Figerhof. Am Figerhof werden zwischen 200-300 Milchziegen der Rasse Saanen gehalten. Dazu kommen etwa ca. 100 Jungtiere und 10-30 Böcke. Die Ziegen werden ganzjährig gemolken, etwa 1.000 kg Milch liefert jedes Tier pro Jahr. Dazu ist ein Melkkarussell mit 36 Standplätzen zur Verfügung und somit können die Ziegen in ca. 1,5 Stunden gemolken werden. Weitere Tiere die am Hof sind: Norikerpferde, Hühner, Schweine, Hunde, Katzen,….

Weiter ging es zum Lucknerhaus auf 1.920 m Seehöhe, wo wir ein leckeres Mittagessen mit fantastischem Panorama auf den Großglockner serviert bekamen. Dieser Blick war wohl für alle von uns ein einzigartiger, denn bei diesem Wetter zeigte sich der Großglockner von seiner schönsten Seite. Gestärkt mit wunderschönen Bildern in unserem Kopf ging es weiter zum Gemeindezentrum von Kals, wo uns der „Altbürgermeister“ empfing und uns einiges über die Geschichte des Bergsteigerdorfes Kals erzählt hat. Ein Tag mit sehr vielen äußerst positiven Eindrücken liegt nun hinter uns.

Am Sonntag standen noch weitere 3 Betriebsbesichtigungen am Programm. Gestartet haben wir beim Bödenlerhof in Nußdorf. Josefa und Alois Lugger haben sich mit ihrem Hof auf 1.220m Seehöhe am Nußdorfer Hochberg einen Lebenstraum verwirklicht. Insgesamt umfasst der Hof 7 ha Grünland und einige ha Waldwirtschaft. Das junge Ehepaar engagiert sich mit Begeisterung für die Landwirtschaft. Im Jahr 2015 sind sie mit einem neuen Konzept durchgestartet und haben den Betrieb auf Legehennen- und Schafhaltung umgestellt. Derzeit sind ca. 1000 Hühner am Hof und die Eier davon werden alle unter dem Namen Hochberg-Ei direkt vermarktet.

Weiter gings zum Obsthof der Familie Webhofer in Gaimberg. Als Hofübernehmer eines Viehbetriebes mit Streuobstwiese begann die Familie 1994 mit dem professionellen Obstanbau. 1995 schloss sich Familie Webhofer mit 4 anderen Obstbauern aus dem Raum Lienzer Talboden zu einer "Gesellschaft bürgerlichen Rechts" zusammen, um gemeinsam Einrichtungen für Lagerung, Sortierung, Verarbeitung, Verpackung und den Verkauf von Obst zu schaffen. Seit 2000 ist es ein reiner Obstbaubetrieb und bewirtschaftet 3 ha Äpfel und Bir-nen. Im Brennstadl wurden wir dann kulinarisch verwöhnt und wir konnten auch den einen oder anderen Edelbrand verkosten :-).

Bei unserer Rückfahrt besuchten wir Bernhard Mariacher in Virgen. Dort durften wir den „ausgesiedelten“ Stall in Virgen besichtigen mit den wunderschönen Fleckvieh-Tieren. Bernhard ist ein erfolgreicher Fleckvieh-Züchter mit zahlreichen Auszeichnungen, die wir auch im Stallbüro bewundern konnten. Der sehr helle Laufstall bietet Platz für die 30 Milchkühe und der Nachzucht.

Nach diesen drei sehr interessanten Betriebsbesichtigungen machten wir noch einen kurzen Abstecher zum Talmarkt, wo wir noch ein paar Mitbringsel besorgt haben. Anschließend ging‘s wieder über den Felbertauerntunnel zurück ins Salzburger Land.

Wir haben nun drei sehr interessante Tage hinter uns, an die wir uns sicherlich noch einige Zeit erinnern werden. Ich bedanke mich nochmals bei allen Betrieben, die wir besichtigt haben, für die äußerst freundliche Aufnahme und die ausführlichen Besichtigungen!

Herzlich gedankt sei an dieser Stelle dem Busunternehmen Gassner. Ernst chauffierte uns auch 2018 wieder sicher und überaus komfortabel, auch bei engeren Stellen an unsere Ziele. Danke auch an Hubert Rettensteiner und Rupert Viehhauser für die Zusammenstellung des perfekten Programmes.

Wir freuen uns schon auf die nächste Züchterlehrfahrt!


Eva Maria Hörl