LKV Bayern und die ZuchtData sind Partner im CEADS-Projekt

Für eine vertrauenswürdige Datennutzung in der Landwirtschaft

München/Wien, 25. Juni 2025 – Das Landeskuratorium der Erzeugerringe für tierische Veredelung in Bayern e.V. – LKV Bayern  und die ZuchtData EDV-Dienstleistungen GmbH sind als Mitglied im Rinder Daten Verbund (RDV) Partner im europäischen Leuchtturmprojekt Common European Agricultural Data Space (CEADS). Unter der Leitung von Dr. Florian Grandl, RDV-Geschäftsführer und LKV-Abteilungsleiter Digitalisierung und Coding, setzt die Selbsthilfeorganisation für Nutztierhalter mit Hauptsitz in München zusammen mit der österreichischen ZuchtData EDV-Dienstleistungen GmbH ein starkes Zeichen für eine transparente, sichere und zukunftsgerichtete Datennutzung in der Landwirtschaft. 

In der modernen Landwirtschaft wächst die Menge an verfügbaren Daten rasant – ein Trend, der unter dem Stichwort „Data Growth“ enorme Chancen bietet: etwa für präzisere Dünge- und Bewässerungsstrategien, die Früherkennung von Krankheiten in der Herde und bei Einzeltieren oder optimierte Lieferketten. Gleichzeitig steht die Branche aber auch vor grundlegenden Vertrauensfragen in den Bereichen Datensouveränität und -eigentum, Datensicherheit und Datenschutz sowie Vertrauensbildung durch Transparenz und Mehrwert und beschäftigt sich mit Fragen wie: Wem gehören die erfassten Daten, wer trägt Verantwortung, und wer erhält Zugriff und Kontrolle? Ebenso relevant sind die Anforderungen an Datensicherheit und Datenschutz, etwa durch IT-Schutzmaßnahmen und Anonymisierung. Für Vertrauensbildung braucht es darüber hinaus sichtbaren Mehrwert, verständliche Datenstandards und rechtssichere, nutzenorientierte Lösungen – damit Landwirtinnen und Landwirte fundiert in digitale Technologien investieren können. Hier setzt CEADS an: Das Projekt ist Teil der European Strategy for Data der EU und zielt darauf ab, eben diese Vertrauensgrundlage zu schaffen und einen sicheren und vertrauenswürdigen europäischen Datenraum für die Landwirtschaft aufzubauen. Im Zentrum steht der Datenaustausch zwischen Landwirten, Behörden, Forschung und Industrie, um Innovationen wie KI-gestützte Analysen, die grüne Transformation und eine administrative Entlastung zu ermöglichen.

Die zentralen Bestandteile des CEADS-Projekts gliedern sich in drei Bereiche: Governance-Modelle regeln Eigentum, Nutzung und Vergütung von Daten, eine technische Referenzarchitektur sorgt für standardisierte Schnittstellen und Interoperabilität – unter Einbezug bestehender Initiativen wie AgriDataSpace – und eine breite Stakeholder-Einbindung stellt Praxisnähe und Akzeptanz sicher. So können zukünftig alle beteiligten Unternehmen von diesem gemeinsamen Datenraum profitieren. Der Landwirt selbst gewinnt schlussendlich durch verbesserte Werkzeuge für die Zucht und das Herdenmanagement und vor allem durch die Verringerung des administrativen Aufwands für die Eingabe von Daten bei hohen Datensicherheitsstandards.

CEADS vernetzt landwirtschaftliche Betriebe, Unternehmen, Forschung und Verwaltung grenzübergreifend – für einen fairen, nachhaltigen und datengestützten Agrarsektor auf Basis des europäischen Rechtsrahmens und europäischer Werte. Ein besonderer Fokus liegt auf der Umsetzung praxisnaher Anwendungsfälle aus Pflanzenbau und Tierhaltung zur Erprobung des Datenraums in Deutschland und Europa. „Der Aufbau einer digitalen Infrastruktur, die es landwirtschaftlichen Akteuren in Deutschland und Europa ermöglicht, Daten sicher, kontrolliert und interoperabel auszutauschen, schafft klare Leitlinien für effizientere Ressourcennutzung, verbessertes Tier- und Pflanzenwohl sowie mehr Planungssicherheit in der Landwirtschaft“, erklärt Dr. Florian Grandl, Abteilungsleiter Digitalisierung und Coding beim LKV Bayern und RDV-Geschäftsführer. „Als Partner des CEADS-Projekts will das LKV Bayern und die ZuchtData in der Verbundpartnerschaft mit dem RDV Synergien schaffen – zum Wohle unserer Landwirtinnen und Landwirte, der Nutztiere und für mehr Effizienz in der Landwirtschaft.“ 

Mehr Informationen über das CEADS-Projekt erhalten Sie unter www.ceads.eu.

Über den Rinder Daten Verbund

Der Rinder Daten Verbund (RDV) ist ein Zusammenschluss mehrerer regionaler Landwirtschaftsorganisationen in Deutschland und Österreich, der eine gemeinsame Datenplattform für Rinderdaten betreibt. Ziel ist es, Daten aus Tierhaltung, Zucht, Leistungskontrolle und Herdenmanagement effizient zu erfassen, zu vernetzen und landwirtschaftlichen Betrieben sowie Partnern zugänglich zu machen – unter Wahrung der Datensouveränität. LKV-Abteilungsleiter Digitalisierung und Coding, Dr. Florian Grandl, ist Geschäftsführer der RDV EDV Entwicklungs- und Vertriebs GmbH und verantwortet die strategische Ausrichtung sowie die operative Steuerung des Unternehmens.

Pressekontakt Rinderzucht Austria

Lukas Kalcher
Öffentlichkeitsarbeit
Tel:  +43 664 83 12 430
E-Mail: kalcher@rinderzucht.at

Über das Landeskuratorium der Erzeugerringe für tierische Veredelung in Bayern e.V.: 

Das LKV Bayern e.V. ist die Selbsthilfeorganisation für Bayerns Tierhalter. Unseren Landwirten wird ein breites und individuell angepasstes Leistungsspektrum zur Optimierung der biologischen, produktionstechnischen und wirtschaftlichen Kennzahlen ihrer Tiere geboten. Die LKV-Außendienstmitarbeiter verfügen über einen sehr großen Erfahrungsschatz, werden kontinuierlich weitergebildet und sind wirtschaftlich unabhängig. Das LKV Bayern garantiert die umfängliche Datensicherheit der Einzelbetriebe. Mit diesem objektiven Blick bietet es die optimale Grundlage, um die Tiergesundheit und Wirtschaftlichkeit auf den Betrieben zu steigern. Das Erzeugungs- und Qualitätsmonitoring in Form der Leistungsprüfung und Beratung ist der wichtigste Baustein für eine ökonomische und ökologische Nutztierhaltung. Unterstützt werden unsere Bauern auch durch das StMELF, weitere bäuerliche Selbsthilfeorganisationen und Partner aus der freien Wirtschaft. Das LKV Bayern betreut ca. 15.000 Milchviehbetriebe mit rund 875.000 Kühen sowie rund 70 Schaf- und Ziegenbetriebe im Rahmen der MLP (Erzeugungs- und Qualitätsmonitoring Milch). Im Rahmen der FLP (Erzeugungs- und Qualitätsmonitoring Fleisch) sind rund 3.000 Schweine- und Fleischrinderhalter sowie ca. 660 Teichwirte organisiert. Rund 1.800 aller im LKV organisierten Betriebe wirtschaften ökologisch. Das LKV Bayern unterstützt die ganze Vielfalt der bayerischen Nutztierhalter dabei, nachhaltig hochwertige Lebensmittel zu erzeugen, die Tierbetreuung laufend zu verbessern, unsere Heimat lebenswert zu erhalten und ein einträgliches Einkommen zu erwirtschaften.

Über die Rinderzucht Austria und die ZuchtData EDV-Dienstleistungen GmbH

Die Rinderzucht Austria vertritt die Interessen von über 19.000 Rinderzüchter und -züchterinnen in Österreich. Ihre 45 Mitgliedsorganisationen sind in den Gremien der Rinderzucht Austria vertreten, wobei die Stimmrechte auf Grundlage der Anzahl an Herdebuchkühen, Kontrollkühen, Besamungen oder des gesamten Kuhbestands in den jeweiligen Bundesländern vergeben werden. Zu den Mitgliedern zählen elf Zuchtverbände, acht Landeskontrollverbände (LKV), sechs Rassenarbeitsgemeinschaften, zwölf Besamungsorganisationen sowie acht Landwirtschaftskammern. Der unabhängige Dachverband wurde 1954 unter dem Namen „Zentrale Arbeitsgemeinschaft österreichischer Rinderzüchter“ gegründet. Zentrale Aufgaben sind unter anderem die Interessenvertretung, Datenverarbeitung, Herdebuchführung, Leistungsprüfung, Zuchtwertschätzung, Marketing, Forschung und Bildung. Geleitet wird der Verein von einem Vorstand aus acht von den Mitgliedsverbänden entsandten Personen, die jeweils für drei Jahre gewählt werden. 19.187 Zuchtbetriebe (–1,96 %) und 437.291 Herdebuchkühe (Milch und Fleisch, –0,5 %) werden von den Verbänden betreut. Für die Datenerhebung und Qualitätssicherung sind acht LKVs zuständig. Sie führen die Leistungsprüfung und Qualitätssicherung (Milch und Fleisch) bei 462.853 Kontrollkühen (–0,5 %) auf 20.204 Kontrollbetrieben (–2,02 %) durch. Die Daten werden über die ZuchtData EDV-Dienstleistungen GmbH verarbeitet, aufbereitet und den Züchtern und -züchterinnen als Basis für ihre betrieblichen Entscheidungen bereitgestellt. Weiters dienen diese Daten als Basis für die Zuchtwertschätzung. Die drei zentralen Aufgabenbereiche der 2001 gegründeten ZuchtData EDV-Dienstleistungen GmbH sind Zuchtwertschätzung, Herdebuchführung und Leistungskontrolle. Weiters ist in diesem Tochterunternehmen der Rinderzucht Austria der Bereich Forschung und Innovation angesiedelt.