Jubiläumsschau 120 Jahre Rinderzucht Mittersill Hollersbach

Am Samstag, dem 6. Mai fand in Hollersbach die Jubiläumsrinderschau 120 Jahre Rinderzucht Mittersill-Hollersbach statt.

Zur Schau wurden über 250 Zuchttiere der Rassen Fleckvieh, Pinzgauer und Holstein sowie die Jungtiere von 35 Bambinis und Jungzüchtern aufgetrieben. Abgerundet wurde das Ganze mit einer Präsentation von Fleischrindertieren (Schottische Hochlandrinder, Charolais, Tiroler Grauvieh, Pinzgauer- und Fleckviehfleisch.  Aber nicht nur Rinder bereicherten die Schau, sondern auch eine Schafe-, Ziegen- und Norikerpferdevorführung strich die Vielfalt dieser Region hervor.

Bei herrlichem Frühlingswetter, einem optimalen Ausstellungsgelände beim Liftparkplatz Hollersbach und zahlreichen Schaubesuchern wurde dieses Züchterfest gebührend bejubelt. Bedenkt man, das bei dieser Schau fast alle Vereinsmitgliedsbetriebe ausgestellt haben, verdient das allein schon Respekt und Anerkennung.

Die einzelnen Kuhkollektionen präsentierten sich allesamt in beeindruckendem körperlichen Zustand und den wichtigen Attributen einer sehr guten Milchkuh. Für prickelnde Stimmung sorgte der hervorragend richtenden Preisrichter Tierzuchtdirektor Ing. Bruno Deutinger.

Fleckvieh

Die präsentierten Fleckviehkühe verdeutlichten den Zuchtfortschritt der letzten Jahre. Sie präsentierten sich im passenden Rahmen mit besten Eutern und feinen Fundamenten. Speziell in der Euterqualität blieben von der ersten bis zur letzten Kuh kaum Wünsche offen. Den Gesamtsieg und gleichzeitig auch Gesamteutersieg erreichte die mittelrahmige, sehr harmonische Sechskalbskuh „Moni“ (V. GS Versetto) vom Betrieb Martin Hörbiger, Stefflern aus Mittersill. Diese hervorragende Altkuh konnte mit ihrer Jugendlichkeit und ihrem noch sehr festsitzendem Euter überzeugen. Zur Gesamtreservesiegerin kürte der souveräne Preisrichter die Jungkuh „Gerda“ vom Betrieb Gerhard Seber, Unteralpschwendt aus Hollersbach. Diese sehr korrekte Pizarro-Tochter überzeugte mit ihrem sehr drüsigen Euter und ihrem feinen Fundament. Gesamteuterreservesiegerin wurde die Jungkuh „Sahara“ (V. Herzschlag) ebenfalls vom Betrieb Seber, Unteralpschwendt.

Bei den Fleckvieh x RF Kühen gab es eine überragende Siegerin. Die Zweitkalbskuh „Marbl“ (V. Jordy Red) vom Betrieb Johann Kröll, Viehlehen aus Mittersill holte sich überlegen den Sieg vor der ihrer Stallkollegin „Elsa“, ebenfalls eine Jordy Red-Tochter. Die Siegerkuh ließ keine Wünsche über. Die bestach durch ihre Korrektheit, durch ein Top-Fundament und durch ihr überragendes Euter, welches sehr drüsig, hoch und breit angesetzt war. Durch diese Qualität im Euter wurde sie auch Gesamteutersiegerin der Fleckvieh x RF-Tiere. Gesamtreservesiegerin im Euter wurde die Jungkuh „Michi“ (V. Remmel) vom Betrieb Johann Nindl, Klausenstein aus Hollersbach, welche ebenfalls durch ein sehr drüsiges und festsitzendes Euter punkten konnte.

Pinzgauer

Die Original Pinzgauer und Pinzgauer Tiere fanden ebenfalls viel Anklang beim großem Publikum und zeigten ebenfalls die Zuchtfortschritte seit der letzten Schau vor 11 Jahren. Die Original Pinzgauer konnten mit ihren Typ beeindrucken und die Pinzgauer Tiere überzeugten mit ihrer Ausgeglichenheit. Bei den Original Pinzgauer Kühen ging kein Weg vorbei an der sehr harmonischen, körperhaften Viertkalbskuh „Moaster“ (V. Rester) vom Betrieb Josef Höttl, Obermühl in Mittersill. Preisrichter Bruno Deutinger zeigte sich in seiner Begründung sehr angetan und meinte, dass man eine Pinzgauerkuh nicht schöner malen könnte, wie diese sei. Aber nicht nur im Körper konnte diese Kuh überzeugen, sondern auch im Euter, welches ihr auch den Gesamteutersieg einbrachte. Den Gesamtreservesieg und Gesamtreserveeutersieg errang die sehr ausgeglichene Zweitkalbskuh „Fichte“ vom Betrieb Eva Scharler, Löschenbrand aus Mittersill.

Bei den Pinzgauerkühen erreichte die Zweitkalbskuh „Kupfer“ (V. Janko) vom Betrieb Anton Riedlsberger, Peilberg aus Hollersbach den Gesamt- und Gesamteutersieg. Sie präsentierte sich im mittleren Rahmen, sehr breit im Becken und mit bestem Fundament und überzeugte mit einem exzellenten, drüsigen Euter. Dieses war sehr hoch und breit angesetzt. Ihr als Reservesiegerin in der Gesamtwertung und im Euter wurde ihr die körperhafte, sehr typvolle Fünftkalbskuh „Gundi“ (V. Lawunda) vom Betrieb Anton Scharler, Ottacher aus Hollersbach zur Seite gestellt.

Holstein

Die kleine, aber sehr feine Kollektion der Rasse Holstein überzeugte durch sehr viel Milchtyp, korrekten Fundamenten und mit hervorragenden Eutern. Den Gesamtsieg und gleichzeitig den Gesamteutersieg sicherte sich die mittelrahmige Drittkalbskuh „Magda“ (V. GS Galaxis) vom Betrieb Franz Astl, Seetal aus Hollersbach. Sie bestach durch ihr sehr breites Euter und durch ihre Korrektheit im Körperbau. Den Reserve- und Reserveeutersieg holte sich die sehr milchtypische Kuh „Angi“ (V. Gold Chip) vom Betrieb Johann Kröll, Viehlehen aus Mittersill.

Fleischrinder

Bei einer Präsentation der verschiedenen Fleischrinderrassen wurde die Vielfalt der Fleischrinderzucht präsentiert. Der Betrieb Dorothea u. Gerhard Lassacher, Grundner aus Mittersill präsentiert mit der Schottischen Hochlandrinderkuh „Anuschka vom Schlossberg“ die älteste Kuh dieser Schau, welche sich trotz des hohen Alters von knapp  15 Jahren, noch sehr jugendlich zeigte. Die Familie Egger, Rain aus Mittersill führte die Rasse Charolais vor. Vor allem die Kuh „Norma“ imponierte mit ihrer Größe und Länge und einem Körpergewicht von über 1000 kg. Ein Sohn aus ihr wurde heuer an eine Besamungsstation verkauft. Neben den spezialisierten Fleischrinderrassen wurden auch die heimischen Doppelnutzungsrassen Tiroler Grauvieh, Original Pinzgauer und Fleckvieh präsentiert.

Jungzüchter und Dauerleistungskühe

Bei der Präsentation der kleinsten Jungzüchter ging dem Publikum das Herz auf. Die Jüngsten waren mit so viel Freude und Begeisterung dabei und präsentierten ihre Kälber der verschiedensten Rassen schon sehr professionell. Bei den älteren Jungzüchtern wurde die 16-jährige Theresa Ellmauer als beste Vorführerin gekürt.

Ein besonderes Highlight war das Schaubild der Dauerleistungskühe. Acht sogenannte „Golden Girls“ der verschiedenen Rassen präsentierten sich noch sehr jugendlich und vital im Schauring. Die Kuh mit der höchsten Lebensleistung war die Kuh „Bludenz“ (V. Stabilo Red) vom Betrieb Ernst Dankl, Unterholzlehen aus Hollersbach.

Vielfalt an Tiergattungen

Aber nicht nur Rinder wurden bei diesem großen Züchterfest ausgestellt, sondern auch Schafe, Ziegen und Pferde. Diese Schaubilder zeigten die Vielfalt der Viehzucht im Oberpinzgau. Neben der Präsentation der Rassen Tiroler Steinschaf wurden auch einige sehr imposante Pferde der Rassen Friesen und Norika vorgeführt. Vor allem die Hengste sorgten für ein beeindruckendes Bild im Schauring. Bei den Ziegen wurde neben der Präsentation der Rasse Pinzgauer Strahlenziegen auch eine größere Gruppe an Tauernschecken-Ziegen dem Publikum vorgeführt und auch gereiht. Siegerin wurde hier die älteste Ziege dieser Ausstellung und zwar „Lilly“ (V. Karli) vom Betrieb Eva u. Christoph Scharler, Löschenbrand in Mittersill. Sie setzte sich mit ihrer Jugendlichkeit gegen die sehr typvolle Jungziege „Eleganz“ (V. Pedro) von der Zuchtgemeinschaft Seber durch.

Zusammenfassend zeigten die Oberpinzgauer Züchter einen ausgezeichneten Querschnitt ihrer täglichen Zuchtarbeit. Dem Organisationsteam rund um Vereinsobmann Andreas Steger gebührt Dank und Anerkennung für die perfekte Organisation sowie dem erstklassigen Ablauf dieser Schau.

Text: Thomas Edenhauser
Bilder: Rinderzucht Salzburg, Thomas Sendlhofer

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